Eva im Teppichhaus als reiche Schlampe

Ich hab da so nen Tick. Also einen von vielen Ticks. Ich sammle lustige und/oder skurrile Postkarten. Das heißt, ich “sammle” gar nicht so bewusst; ich kann nur in keiner Fußgängerzone und in keiner Buchhandlung an diesen verlockenden Kartenrollständern vorbeigehen, ohne die schönsten zu kaufen. Nicht, dass ich nun eine leidenschaftliche Brief- oder Kartenschreiberin wäre; die modernen Internetzeiten haben mir das Handschriftliche weitgehend abgewöhnt.

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Einladung zur Teestunde im Teppichhaus



Früh sinkt am Nachmittag die Dunkelheit herab, eine passende Zeit am digitalen Herdfeuer zu lesen. In der Reihe „Teestunde im Teppichhaus“ erscheinen in loser Folge unterschiedlich lange Bummel durch die Jahrtausende der Schriftkultur, ausgehend von Phänomenen des Alltags. Heute: Das TEA-Haus.

17 Uhr hier ...
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Bericht von einer pataphysikalischen Forschungsreise

Folge 1 – Madame in Schwarz
Folge 2 – Die Balance der Tränen am Lidrand
Folge 3 – Dudelei und kein Konsumklingelblitzeling
Folge 4 – Sanft schmeichelnde Finger und Mildtätigkeit
Folge 5 – Ein Mann verschluckt zum Schluss das Positive

Wenn man in einer Stadt zu Hause war, nach einer Weile dahin zurückkehrt und sich wieder zu Hause fühlt, dann ist es ganz absonderlich, wieder zu Hause anzukommen. So wirr wie dieser Satz war mir der Kopf, als ich gestern Abend im Hauptbahnhof von Hannover eintraf. Es war wie ein bizarrer Traum, den man lieber nicht haben möchte, so als wäre man in die Fremde verschlagen worden, ins Ausland, worin etymologisch das Wort Elend steckt. Unsere Vorfahren haben nämlich gedacht, die Leute im Ausland hätten nichts zu essen.

Ich hatte einmal eine Schwiegermutter, die diese uralte Vorstellung treulich bewahrte. Sie war nicht vom Gegenteil zu überzeugen gewesen, bis ich sie einmal versehentlich ins Ausland verschickt, in Aachen in den falschen Zug gesteckt habe. Der fuhr statt nach Köln nach Brüssel. Es war keine böse Absicht gewesen. Wir waren zu spät am Bahnhof angekommen, und ich war froh gewesen, dass der Zug noch da stand. Freilich entpuppte der sich nach dem Anrollen als der Zug in Gegenrichtung und riss zu meinem Entsetzen die gute Schwiegermutter nach Belgien davon.

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Aufgedrehte Äffchen im Nebel

Über Hannover liegt dichter Nebel. Schon um drei Uhr kommt kaum noch Licht durch, Weltuntergangsstimmung. Kurz nach fünf Uhr ist es zappenduster. Da habe ich mir den Weltuntergang mal von draußen ansehen wollen und einen ziemlich langen Abendbummel gemacht. Derzeit sind Schaufenster wie Lichtinseln in der Dunkelheit. Beim Friseur sitzen tatsächlich noch Kunden und warten geduldig, dass ihre Nummer auf der Anzeige des Aufrufsystems erscheint. Man stelle sich einen Weltuntergang vor, und da sitzen noch welchen und warten auf den Haarschnitt. Schlimmer wären allerdings die dran, die mit einer halbfertigen Frisur von den apokalyptischen Reitern aus dem Laden getrieben würden. Oder eingeschäumt am Kopf. Wie peinlich.

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Strickguerilla-Aktivistinnen – Tante Liesels Erbinnen

Die Texanerin Magda Sayeg aus Texas hat angeblich das Urban Knitting erfunden. Aber ich glaube, die erste Strickguerilla-Aktivistin war meine Patentante Liesel. Freilich hat sie nicht den öffentlichen Raum bestrickt, sondern mich. Ich erinnere mich mit Schaudern an einen grünen Pullover, den ich ihr zu Ehren tragen musste, weil sie ihn selbst gestrickt hatte, und er engte mich ein wie eine Wurstpelle, da Tante Liesel nie daran gedacht hat, ich könnte etwa seit dem ersten Pullover, den sie für mich gestrickt hat, gewachsen sein.

Später entwickelte ich eine Wollallergie, das hatte ich davon, und wer wie ich als Kind schon bestrickt wurde, ist für sein Leben gezeichnet. Alle möglichen Frauen verstanden und verstehen bis heute, mich zu bestricken, aber sie verwenden mit Rücksicht auf meine Wollallergie unsichtbares Garn, das aber so reißfest ist wie der magische Faden Gleipnir, mit dem der Fenriswolf gefesselt wurde.

Ähem, vom Thema abgekommen. Es geht um Urban Knitting.

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Die Demokratie in Griechenland zwischen Ende und Wiedergeburt

von Gregor Kritidis, Politikwissenschaftler an der Leibniz Universität Hannover

„Diejenigen, die uns schuldeten, nahmen uns auch noch den Ochsen“ (griechisches Sprichwort)

“Was ist der Unterschied zwischen dem Griechenland zur Zeit der Perserkriege und heute? Damals wurden 300 geopfert, um den Rest des Landes zu retten. Heute verhält es sich umgekehrt” (Slogan auf dem Platz der Verfassung; das griechische Parlament hat 300 Abgeordnete)

“Arme, esst euch nicht gegenseitig auf, esst die Reichen, sie sind besser gemästet” (Graffito in Athen)

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Mal etwas Gutes über den Herbst

Mit Herbstmelancholie habe er keine Last, behauptete Coster. Der dubiose Professor für Pataphysik an der Technischen Hochschule Aachen schaute aus dem Fenster hinüber auf den kleinen Park. „Ich mag es, wenn die Bäume sich biegen und vergeblich vor dem Sturm verneigen, der ihnen mitleidslos die Blätter raubt. Und wie er den Regen waagerecht mitreißt und zerstäubt, das lässt mich angenehm schaudern.“

„So schwärmerisch kenne ich dich gar nicht“, sagte ich. „Das würdest du anders sehen, wenn du nur eine nasse Parkbank hättest und der Regen die Zeitungen durchweicht, mit denen du dich bedeckt hältst.“

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Unverantwortlich! Überall fehlen noch Laubbläser

Upps, ich hätte fast vergessen, mal wieder selbst zu schreiben. Man will ja auch nicht so einfach ein lesenswertes Manifest von der Startseite blasen wie Laub von der Straße. Ein kurioses Verhalten zeigt sich übrigens in diesen Tagen. Als es vor wenigen Wochen beim Discounter „Akku-Laubbläser“ im Angebot gab, war schon zu ahnen, dass die Laubbläserei in diesem November besonders eifrig betrieben werden würde. Veilleicht gibt es bereits Volkshochschulkurse, in denen das kompetente Laubblasen vermittelt wird, denn Laub verwirbelt bekanntlich gern, steigt vor den Schuhen des Laubbläsers auf und lässt sich frech vom Wind davon treiben.

So ein
Mann in meiner Nachbarschaft trat nun schon zweimal pünktlich um 8.00 Uhr morgens vors Haus, warf seinen Laubbläser an und blies in das Laub auf einem Parkplatz vor einer Reihe Garagen. „Nimm das, ekles Laub! Mein Akkulaubbläser hat 100 Dezibel! Der ist so laut wie ein Presslufthammer!“
Aber!

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