Pipileaks: Heiliger Stuhl verstopft Sommerloch

Nachdem der Papst sich erfolgreich gegen den vorne PipiFanta-, hinten KackaPralinenwitz des Satiremagazins Titanic gewehrt hat, ließ die Titanic-Redaktion heute verlauten, man wolle im August erneut den Papst aufs Titelblatt heben. Vermutlich will Titanic diesmal alles richtig machen und Benedikt mitsamt dem Heiligen Stuhl nicht mehr hinten, sondern auf der Vorderseite abbilden. Besagter Heiliger Stuhl hatte nämlich auf Empfehlung der deutschen Bischofskonferenz juristische Mittel gegen die Pipileaks-Titelseite eingelegt, wie der Sprecher der deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, der Frankfurter Rundschau sagte.

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Auf jeden Fall bequemes Sitzen – definitiv

Zwei junge Frauen haben vor einem Café auf der Limmerstraße an einem Tisch in der Sonne gesessen und wechseln jetzt herüber unter die Markise mit den Worten:
„Hier ist es angenehmer!“
„Auf jeden Fall, definitiv!“

Schon die erste Bemerkung ist keine wirklich neue Information, denn dass die Sonne sticht, hat ja die meisten bereits unter die Markisen in den Schatten flüchten lassen. Aber der Antwortsatz: „Auf jeden Fall, definitiv!“ ist in seiner doppelten Zustimmung völlig überflüssig, wenn es in dieser Kommunikationssituation um den reinen Austausch von Information ginge. Schon indem die eine Frau der anderen bereitwillig an einen Tisch im Schatten gefolgt ist, hat sie die Übereinstimmung signalisiert. Der gesamte Vorgang müsste also nicht sprachlich bekräftigt werden.

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„Ga-ga-ga!“ – Früher Aufbruch der Graugänse

In „Der unsichtbare Dritte“ (North by Northwest) von Alfred Hitchcock, spielt Gary Grant den New Yorker Werbefachmann Roger Thornhill, der von Agenten im Kofferraum eines Autos entführt wird. Thornhill glaubt, aus dem Kofferraum eine Gartenparty gehört zu haben, aber wie sich später herausstellt, war das eine Schar schnatternder Gänse gewesen.


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Nachdenken im Intercity-Express

Im ICE hatte jemand die Süddeutsche Zeitung zurückgelassen. Irgendwann zog ich die zerfledderte Zeitung aus dem Netz, sortierte sie ein wenig und begann zu lesen. Für einen Augenblick flog mich ein vertrautes Gefühl an, denn vor dem Aufkommen des Internets habe ich die Süddeutsche Zeitung täglich gelesen.

Das vertraute Gefühl speiste sich aber nicht aus den Inhalten, nicht aus dem Schreibstil, sondern aus der Tatsache, dass einem in der Zeitung die Welt erklärt wird. Das ist einfach wie Bahnfahren. Wie der Zugreisende sich keine Gedanken über die Fahrtstrecke machen muss, die Stationen seiner Reise nicht zu bestimmen und nicht auf den Weg zu achten hat, braucht auch der Zeitungsleser nur den gedanklichen Spuren zu folgen, die der Journalist zu Zeilen angeordnet hat gleich den Gleisen der Bahn.


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Was erlauben Urlauber?

Vor Jahren schon ist mir auf den Ost- und Nordfriesischen Inseln aufgefallen, dass der einheimische Menschenschlag entweder albern oder aber übellaunig ist. Beide Attribute sind Erscheinungsformen der Bosheit, wobei mir der Alberne fast noch unheimlicher ist als der Übellaunige. Namentlich die Bewohner der Nordseeküsten stammen ja überwiegend von Strandräubern ab, und wer wollte, wenn überhaupt, von einem albern feixenden Strandräuber erschlagen werden? Die raue Nordsee hat ein Übriges dazugetan, den unersprießlichen Charakter der Menschen dort zu prägen, und wie auf den sandigen Dünen nur vereinzelt die Grashalme stehen, ist auch die Bosheit nur unzulänglich kulturell überformt, namentlich durch eine dem Geschäftssinn geschuldete professionelle Freundlichkeit, durch die es aber eiskalt schimmert wie durch den Netzstrumpf einer Hafenhure.

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Endlich wieder Aktionismus – mit halben Portionen

Seit an Seit mit Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), hat Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) die Initiative vorgestellt, dass Restaurants kleinere Portionen anbieten sollen. Weil in deutschen Restaurants soviel weggeworfen würde, was „Zu gut für die Tonne“ ist.

Wir lassen ja alle im Restaurant immer die Hälfte zurückgehen. Wir verwöhntes Pack picken nur einmal ins Essen und sind schon bedient. Wir vermuten ein Haar in der Suppe und lassen sie unverzüglich in den Ausguss kippen. Wir rufen: “Herr Ober, der Kaffee hat Kork!”, weil uns die Tasse zu groß ist. Wenn wir uns unbeobachtet fühlen, spucken wir schon den ersten Bissen in die Serviette. Wir bunkern alles in den Backen und kotzen es vor die Tür. Wir gehen überhaupt nur ins Restaurant, um Speisen zu vernichten. Dass diesem flegelhaften Verhalten ein Ende gesetzt wird, haben wir Ilse und Ingrid zu verdanken. Wobei besagte Ingrid sich vor Vergnügen gekringelt hat, dass die tumbe Aigner sich vor den Karren des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) hat schirren lassen.

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Auf die Welt gucken mit Frau Nettesheim

trithemius & Frau Nettesheim

Frau Nettesheim

Nehmen Sie doch die Dinge wie sie sind, Trithemius.

Trithemius
Wie meinen?

Frau Nettesheim

Als wertfreie Realitäten, deren Bedeutung Sie selbst ihnen geben. Damit nehmen Sie eine beinah göttliche Sicht an, die Ihnen Seelenruhe und ein vergnügliches Leben beschert.


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Wir kaufen nicht mehr an der Tür

Lieber Leser,

sind vielleicht eine Frau, dann sind Sie selbstverständlich mit gemeint. Sehr sogar, denn ich möchte meine Dudensammlung herzeigen. Die hat bisher noch jedes Frauenherz hüpfen lassen, vor allem aber die Philatelisten allesamt ins Abseits gestellt.

Meine Sammlung besteht aus 32 Bänden unterschiedlicher Ausgaben des Dudens, von 1905 an. Leider teilt sie das Schicksal billiger Briefmarkensammlungen. Das mag manche Schönheit schnöde finden, die Enttäuschung nicht verhehlen können und etwa sagen: “Die gelten ja alle nicht mehr, die Dudenausgaben sind doch längst überholt.“ So wurde meine stolze Dudensammlung schon oft abgestempelt und entwertet. Nach meinem Empfinden gelten die Ausgaben aber alle noch, denn es ist eine große Hülfe für die sprachliche Ausdruckskraft, wenn man sich an passenden Stellen alter Schreibweisen bedient. Naja, Hülfe ist so reingemogelt in den Satz, weil mir grad kein beßres Exempel eingefallen ist.

Alle Duden-Ausgaben meiner Sammlung haben einmal in den Schulen gegolten. Nach deren Vorgaben wurde Schülern Rechtschreibung eingepaukt. Sie wurden danach benotet und aussortiert. Der Linguist Carl Ludwig Naumann hat herausgefunden, dass Lehrer die Diktatnote schon im 19. Jahrhundert geliebt und gefördert haben, weil nur sie dem Deutschunterricht einen objektiven Bewertungsmaßstab bietet.

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